Presse-Interview zur Neuorganisation Breitensport

Stefan Reckers, unser erster Vorsitzender gab in der letzten Woche der  Ibbenbürener Volkszeitung ein Interview zum Thema Neuorganisation Breitensport bei Brukteria.

Pressebericht Ibbenbürener Volkszeitung 12.10.2015

Stefan Reckers - Brukteria DreierwaldeFreizeit- und Breitensport (FuB) ist eine Sparte, die in Sportvereinen häufig so ein bisschen ein Schattendasein fristet. Das kann dann irgendwann zu Problemen führen, diese Sparte am Leben zu erhalten. So auch bei Brukteria Dreierwalde. Dort machte man aber aus der Not eine Tugend und strukturierte diesen Bereich kurzerhand neu. Wie das gelang, das erzählt der Vereinsvorsitzende Stefan Reckers im Gespräch mit unserer Zeitung.

 

Herr Reckers, welche Probleme gab es in der Sparte FuB bei Brukteria?

Stefan Reckers:
Dieser Bereich war bei uns sehr breit aufgestellt, Walking, Taekwondo, Sportabzeichen, Body-Fit, Gymnastik – im Prinzip alles, was keiner Sparte zuzuorden war. Unsere Hallenkapazitäten sind aber endlich, und im Ehrenamt fehlen uns die Übungsleiter und Betreuer. Auch strukturell hatten wir ein Problem. Jede dieser Abteilungen hat für sich durchaus erfolgreich gearbeitet, und eine Person hat dann alles koordiniert und verwaltet. Das war sehr viel Arbeit für einen Einzelnen. Ein Abteilungs-"WIR"-Gefühl konnte so auch nicht entstehen.

Wie ging es weiter?

Stefan Reckers:
Wir wussten, wir mussten etwas tun. In der Fußball-Jugendabteilung ist es uns auch schon gelungen, die Verantwortung von zwei Schultern auf ein Team zu verteilen. Wenn zu wenige Leute zu viel machen müssen, dann "verbrennen" sie. Also haben wir Teams gebildet, inzwischen auch im Seniorenfußball. Das läuft gut. Das war auch unser Ansatz für den FuB. Dann haben wir Leute angeschrieben. Die, die im FuB aktiv waren und alle, von denen wir uns vorstellen konnten, dass sie mitmachen würden und Leute, von denen wir glaubten, sie könnten zu einer Diskussion beitragen, auch, wenn sie sich gar nicht engagieren wollen. Wir haben dann im Sommer zu einem ersten offenen Treffen eingeladen und waren völlig gespannt, was passiert.

Und wie lief es?

Stefan Reckers:
Es war eine tolle erste Veranstaltung. 20 Leute sind gekommen, und als die Vorstellungsrunde lief, da war schon klar: Hier entsteht was. Es gab Leute, die sofort gesagt haben, sie würden mitarbeiten. Klasse.

Um die Zukunft der Abteilung muss man also keine Angst haben?

Stefan Reckers:
Erstmal nicht. Es bleibt aber noch genug Arbeit zu tun. Wir haben diesen Prozess erstmal offen gelassen und gefragt, welche zusätzlichen Angebote denkbar wären, was wünschenswert und was machbar wäre.

Was kam dabei heraus?

Stefan Reckers:
Ein Drittel hat beispielsweise gesagt, eine Spinninggruppe wäre schön, sie ist aber unrealistisch. Dinge, die wir im Auge behalten wollen, sind zum Beispiel eine Wandergruppe oder eine Herz-Kreislauf-Gymnastikgruppe. Und dann sind da die Dinge, die wir jetzt konkret angehen wollen, weil sie gefragt und machbar sind: Tanzen / Hip-Hop, Pilates, Radwandern und Kinder-Sportabzeichen. Als erstes suchen wir jetzt einen Übungsleiter fürs Tanzen und/oder eine Hip-Hop Gruppe. Zusätzlich haben wir ohnehin schon Kinderturnen neu dazubekommen und Radwandern ist auch schon in Vorbereitung.

Man hat also aus der Not heraus, die Abteilung komplett umgekrempelt.

Stefan Reckers:
Ich würde sogar sagen, wir haben die Abteilung als solche erstmal geschaffen, denn bisher war das ja nur ein loser Bund von Sportarten.

Hatten Sie mit diesem Ergebnis in kurzer Zeit gerechnet?

Stefan Reckers:
Gehofft vielleicht. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sofort fünf Hände hochgehen und sich Leute finden, die sofort konkret mitarbeiten wollen. Der Übergang mit den offenen Gesprächen wird jetzt zu Ende gehen. Im Dezember werden wir eine große Abteilungsversammlung einberufen für alle Aktiven und Interessierten. Dann werden Leute gewählt, die der Breitensportabteilung in Zukunft vorstehen.

Was braucht der Verein denn noch, um im FuB - Bereich erfolgreich arbeiten zu können?

Stefan Reckers:
Eine Gymnastikhalle ist für den Ortsteil in jedem Falle unheimlich wichtig, damit wir gewisse Sachen überhaupt anbieten können. Die Turnhalle ist mit unserer Tischtennisgruppe und den kleinsten Fußball- und Tennisspielern schon ziemlich ausgelastet. Würde man denen im Winter alle Wünsche nach Hallenzeiten erfüllen, wäre der Plan zu. Wenn wir unsere Pläne umsetzen wollen, gerade, wenn man sich die prognostizierte Entwicklung beim Sport für Ältere einbezieht, dann kommen wir um eine Gymnastikhalle nicht herum. Das hat auch nichts damit zu tun, dass die anderen Vereine eine solche Halle haben und wir jetzt deshalb auch eine wollen. Nein, es geht nur um den Bedarf, und der ist heute und in der Zukunft sicherlich vorhanden. Wir arbeiten aber als Hörsteler Sportvereine sehr gut zusammen. Diese Zusammenarbeit hat in der Vergangenheit im Stadtgebiet schon viel bewegt, wie zum Beispiel die Grüne Halle in Riesenbeck, und sie wird auch für uns etwas bewegen, da bin ich mir sicher.

Wir wird sich das finanzieren lassen?

Stefan Reckers:
Das müssen wir sehen. Riesenbeck hat da mit dem Förderverein ganz andere Mittel. Bei uns ist es so, dass wir  von der Offenen Ganztagsschule Anfragen bekommen, unsere Einrichtungen mitzunutzen. Direkt neben unserer Sporthalle steht der Kindergarten, der aus Platzmangel schon seit Jahren "Sport im Container" betreibt. Wenn sich diese drei Institutionen zusammentun, dann sollte sich was bewegen lassen. Wir können und wollen auf den Bereich FuB nicht verzichten. Er ist in der Vergangenheit nur zu wenig beachtet worden. Das ändert sich jetzt.